1905 |
Karl (Friedrich) Schneider wird am 4. August in Heilbronn (D) als Sohn des Karl Schneider (1868-1918) und der Emilie Rüde (1871-1937) geboren. Er hat eine älter Schwester und einen jüngeren Bruder. Die Familie stammt ursprünglich aus Öhringen, Württemberg. |
1905- 1914 |
Die junge Familie lebt nur kurze Zeit am selben Ort. Der Vater ist Braumeister und arbeitet u. A. in Brauereien in Mühlhausen (Elsass), Heilbronn (D), Pruntrut (CH) und Oggersheim (D). Der ständige Wechsel von Sprache und Schulwesen ist für die Bildung der Kinder unvorteilhaft. |
1914- 1920 |
Während des 1. Weltkriegs erleidet der Vater einen Arbeitsunfall, der 1918 zu seinem frühen Tod führt. Die Familie erhält nur eine kleine Rente, mit welcher sie in der Nachkriegszeit nur schlecht und recht überleben kann. Sie zieht nach Stetten bei Lörrach (D), wo die Grossmutter lebt. |
1920- 1923 |
Der junge Karl interessiert sich für alles was mit Technik zu tun hat. Er will Ingenieur werden. Ein Studium ist aber auf Grund der finanziellen Verhältnisse und der lückenhaften Schulbildung nicht möglich. Ein Onkel, Georg Richard Rübmann (1871-1926), Cellist und Musikprofessor in Bern, erkennt Karl's handwerkliches Talent. Er überzeugt ihn, Geigenbauer zu werden und vermittelt ihm eine Lehrstelle beim angesehenen Geigenbaumeister Paul Meinel in Basel. |
1923- 1930 |
Nach Abschluss der Lehre arbeitet Karl als Geigenbauer im Atelier Meinel. Nach dem Tod des Meisters bleibt er als einziger Fachmann im Betrieb, der nun vom Schwiegersohn, H. Schmitz-Meinel, als Musikhaus geführt wird. |
1931 |
Heirat mit Marie Wenk (1908-1969) von Riehen. Das junge Paar zieht in eine Wohnung im Elternhaus Wenk an der Oberdorfstrasse 43 in Riehen, wo Karl auch ein kleines Atelier betreibt. |
1932- 1936 |
In den Zeiten der Wirtschaftskrise bricht die Nachfrage nach Geigen ein. Karl muss neben dem Geigenbau gelegentlichen andere Jobs annehmen. Er erkennt, dass eine Nachfrage nach Gitarren besteht und baut erste Gitarrenmodelle, welche vom Musikhaus Schmitz-Meinel unter dem Label "GRANDO" vermarktet werden. |
1937- 1939 |
Geburt der Tochter, Elsbeth (Vocat-Schneider; 1937-2015) |
1944 |
Karl ist in Gefahr, da er dem Aufgebot der Wehrmacht nicht Folge geleistet hat. Der Bruder Emil kommt an der Front in Russland zum Einsatz und wird vermisst. Jahre später muss angenommen werden, dass er gefallen ist. Geburt des Sohnes, Dieter. |
1945 |
Gründung der Firma K. Schneider, Instrumentenbau, als Einmannbetrieb an der Oberdorfstrasse 43, Riehen. Hier werden die ersten RIO-Modelle entwickelt. Bau und Bezug eines Einfamilienhauses an der Mohrhaldenstrasse 50 in Riehen, wo mehr Platz für den Kleinbetrieb vorhanden ist. |
1947- 1948 |
Das Gitarrengeschäft floriert. Ein Gitarrenbauer wird angestellt und ein Ladenlokal mit Werkstatt an der
Rössligasse 18 in Riehen wird gemietet. |
1950- 1967 |
Umzug der Firma in das Erdgeschoss eines grossen denkmalgeschützten Gebäudes an der Bahnhofstrasse 1 in Riehen. |
1960 |
Der Schwiegersohn, Jean-Pierre Vocat, und später auch seine Tochter Elsbeth werden eingestellt und arbeiten im Geschäft mit. |
1969 |
Der frühe Tod der Ehefrau, Marie Schneider, ist ein grosser Verlust, da sie zu einer wichtigen Stütze des Betriebs geworden ist. |
1973- 1975 |
Karl heiratet seine 2. Frau, Martha Sollberger. Er erfüllt sich einen Traum und reist zu seinem Verwandten, Ernst Wenk,
nach Kalifornien und nach Hawaii. Die Ehe steht nicht unter einem guten Stern. Martha wird
krank und muss in ein Pflegeheim, wo sie 1991 stribt. |
1978 |
Karl trifft seine Jugendfreundin, Berthel Redler, und lebt bis zu seinem Tod in Partnerschaft mit ihr glücklich zusammen. |
1991 |
Karl gibt seine Tätigkeit als Geigenbauer auf und übergibt das Geigenbau-Atelier seinem Nachfolger Ulrich Heimann in Weil a. Rhein (D). |
1998 |
Karl Schneider stirbt nach kurzer Krankheit am 26. Juni 1998. Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Gottesacker Riehen. |
01-Chronik 00