Adolph Rickenbacher ("Rickenbacker"; 1887-1976)
Adolph Rickenbacker wird in den USA als Vater der E-Gitarre bezeichnet. Die Wurzeln des Adolf Adam Riggenbacher ᅳ wie er ursprünglich hiess ᅳ sind in der Schweiz zu finden, wurde er doch 1887 am Gemsberg 7 in Basel als Sohn eines Schreiners in ärmlichen Verhältnissen geboren.
Die Familie wandert 1891 mit 3 Kindern in die USA aus und lässt sich in Columbus OH nieder. Das Schicksal meint es nicht gut mit der Familie. Nachdem die Mutter früh stirbt, gerät der Vater unter eine Eisenbahn, verliert beide Beine und beginnt vor Kummer zu trinken. Aufgezogen von seiner älteren Schwester, überwindet Adolph das familiäre Drama und heiratet Charlotte Kammerer, welche aus einer reichen, deutschen Familie stammt. 1918 zieht er mit seiner Frau in den Westen nach Los Angeles. Er gründet die "Rickenbacher Manufactoring Co.", welche Metallteile giesst und presst. Ein Grosskunde ist die Firma "National Steel Guitars" für welche er Alu-Gehäuse und -teile herstellt. Adolph hat einen Cousin 2. Grades, Eddie Rickenbacker, ein US-Jagdflieger und Kriegsheld, der im 1. Weltkrieg 26 deutsche Flugzeuge abgeschossen hat. Er schreibt nun seinen Vornamen mit "ph" und seinen Nachnamen - gleich wie sein Vorbild Eddie - mit "ck".
Der texanische Gitarrist George Beauchamp pröbelt an einer lauten Gitarre, die sich gegen den Sound ganzer Orchester behaupten kann. Er entwickelt einen Tonabnehmer (Pick-up), der die Schwingungen der Stahlsaiten in eine Wechselspannung umwandelt, die über einen Röhrenverstärker hörbar gemacht werden kann. Damit ist der Grundstein für die E-Gitarre gelegt. Mitte 1931 entsteht bei Rickenbacker die erste handelsübliche E-Gitarre, die wegen ihrer Form Bratpfanne ("Frying Pan") genannt wird. Der Patentantrag wird 1932 gestellt und das Patent schliesslich 1937 erteilt. Die Firma liefert bald Gitarren mit dem Label "Rickenbacker" in die ganze Welt. Sie existiert noch heute in Santa Ana CA, USA.